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Low-Code vs. High-Code: Chancen und Grenzen

Maurice Nicolai
Geschäftsführer
Die Digitalisierung bringt immer neue Tools, Frameworks und Methoden hervor, um digitale Produkte schneller und effizienter umzusetzen. Besonders spannend ist dabei die Diskussion um Low-Code vs. High-Code. Während Low-Code-Plattformen Unternehmen ermöglichen, ohne tiefes technisches Wissen komplexe Anwendungen zu entwickeln, steht High-Code nach wie vor für maßgeschneiderte, leistungsstarke und zukunftssichere Lösungen. Doch welche Variante eignet sich für welches Projekt? Und wo liegen die Stärken und Schwächen beider Ansätze? In diesem Beitrag wollen wir die Chancen und Grenzen von Low-Code und High-Code beleuchten, um Entscheidern, Gründern und Marketing-Teams eine klare Orientierung zu geben.

Low-Code: Einfacher Einstieg in die digitale Entwicklung

Low-Code-Plattformen haben in den letzten Jahren einen regelrechten Boom erlebt. Sie versprechen Unternehmen, innerhalb kürzester Zeit funktionierende Anwendungen zu entwickeln – und das ohne oder mit nur sehr wenig Programmierkenntnissen. Tools wie Mendix, OutSystems oder Microsoft Power Apps bieten eine visuelle Benutzeroberfläche, auf der sich mit Drag-and-Drop-Bausteinen Workflows, Formulare oder ganze Business-Apps zusammenstellen lassen.

Vorteile von Low-Code

Der größte Vorteil liegt klar auf der Hand: Geschwindigkeit. Anwendungen können innerhalb weniger Tage oder Wochen prototypisch umgesetzt werden, wo früher Monate ins Land gegangen wären. Dadurch eignet sich Low-Code hervorragend für schnelle Pilotprojekte, interne Tools oder MVPs (Minimum Viable Products). Auch die Einstiegshürde ist gering, da Fachabteilungen selbst erste Anwendungen umsetzen können, ohne immer die IT-Abteilung bemühen zu müssen. Das sorgt für eine höhere Agilität im Unternehmen und ermöglicht eine engere Verzahnung von Business und Technik. Ein weiterer Pluspunkt ist die Kosteneffizienz. Da weniger Entwicklerzeit benötigt wird, können Unternehmen Budgets sparen – zumindest auf den ersten Blick. Außerdem bieten viele Low-Code-Plattformen bereits integrierte Sicherheits- und Hosting-Lösungen, was die Inbetriebnahme deutlich vereinfacht.

Grenzen von Low-Code

Trotz aller Vorteile stößt Low-Code schnell an seine Grenzen, wenn es um Individualität und Skalierbarkeit geht. Plattformen sind oft eingeschränkt in dem, was sie anpassen lassen. Komplexe Integrationen, außergewöhnliche Features oder hochgradig individuelle Designs sind meist schwer oder gar nicht umsetzbar. Zudem besteht die Gefahr des sogenannten Vendor Lock‒in: Wer sich einmal für eine Plattform entschieden hat, macht sich abhängig vom Anbieter. Auch in Bezug auf Performance und Langfristigkeit müssen Unternehmen vorsichtig sein. Während einfache Tools wunderbar funktionieren, kann es bei wachsender Nutzerzahl, komplexen Datenstrukturen oder internationalen Rollouts schnell eng werden. Und spätestens dann braucht es wieder erfahrene Entwickler, die Limitierungen umgehen oder Workarounds implementieren – was wiederum Zeit und Kosten verursacht.

High-Code: Maßgeschneiderte Lösungen für höchste Ansprüche

Im Gegensatz dazu steht der klassische High-Code-Ansatz, bei dem Anwendungen von Grund auf individuell programmiert werden. Hier arbeiten Entwickler mit Programmiersprachen, Frameworks und Datenbanken, um maßgeschneiderte Lösungen zu schaffen, die exakt auf die Anforderungen des Kunden zugeschnitten sind.

Vorteile von High-Code

Die größte Stärke von High-Code liegt in seiner Flexibilität. Es gibt nahezu keine Grenzen in Bezug auf Funktionsumfang, Design und Skalierbarkeit. Unternehmen, die auf individuelle digitale Geschäftsmodelle setzen oder komplexe Systeme integrieren müssen, sind mit High-Code klar im Vorteil. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Langfristigkeit. Individuell entwickelte Anwendungen lassen sich nachhaltig pflegen, erweitern und anpassen, ohne von einem einzelnen Plattformanbieter abhängig zu sein. Gerade bei Projekten mit hohen Anforderungen an Datenschutz, Performance oder internationaler Skalierbarkeit ist High-Code in vielen Fällen die einzig sinnvolle Option. Auch die Integration in bestehende Systemlandschaften ist mit High-Code deutlich flexibler. Ob Schnittstellen zu CRM-Systemen, ERP-Lösungen oder individuellen Datenbanken – alles lässt sich sauber und zukunftssicher umsetzen.

Grenzen von High-Code

Natürlich bringt High-Code auch Herausforderungen mit sich. Der offensichtlichste Nachteil ist der höhere Aufwand. Projekte benötigen mehr Zeit, mehr Fachwissen und somit auch höhere Budgets. Für kleine Pilotprojekte oder kurzfristige Tests kann High-Code daher überdimensioniert wirken. Zudem sind High-Code-Projekte stark abhängig vom Know-how des Entwicklerteams. Eine saubere Architektur, gute Dokumentation und klare Prozesse sind entscheidend, damit ein Projekt langfristig erfolgreich bleibt. Unternehmen, die intern keine IT-Abteilung haben, müssen auf externe Dienstleister setzen – was eine gewisse Abhängigkeit schafft.

Low-Code vs. High-Code: Welcher Ansatz passt zu welchem Projekt?

Die Wahl zwischen Low-Code und High-Code hängt stark von den individuellen Anforderungen ab. Einfache interne Tools, kurzfristige Prototypen oder Apps für spezifische Business-Funktionen lassen sich hervorragend mit Low-Code-Plattformen abbilden. Hier punkten sie durch Schnelligkeit, Einfachheit und geringere Kosten. Wenn jedoch eine Anwendung strategische Bedeutung für das Unternehmen hat, individuell skalierbar sein muss oder langfristig als Wettbewerbsvorteil dienen soll, führt kaum ein Weg an High-Code vorbei. Gerade im Bereich E-Commerce, bei komplexen Kundenportalen oder internationalen Plattformen spielt High-Code seine Stärken voll aus. Eine interessante Entwicklung ist auch die Kombination beider Ansätze. Manche Unternehmen starten mit einem Low-Code-Prototyp, um schnell Feedback zu sammeln, und entwickeln später eine High-Code-Lösung, die die gewonnene Erfahrung in eine nachhaltige Architektur übersetzt. Dieser hybride Ansatz kann Zeit sparen und gleichzeitig langfristige Stabilität sichern.

Low-Code vs. High-Code richtig entscheiden

Die Diskussion um Low-Code vs. High-Code ist keine Frage von „besser oder schlechter“, sondern eine Frage von „wofür“. Low-Code bietet Chancen für schnelle, unkomplizierte Lösungen, während High-Code die Grundlage für langfristige, individuelle und skalierbare Anwendungen bildet. Wer die Unterschiede versteht, kann für jedes Web‒Projekt die passende Entscheidung treffen und seine digitalen Ressourcen optimal einsetzen. Wenn du dich fragst, welcher Ansatz für dein Unternehmen sinnvoll ist, oder wenn du ein Projekt planst, bei dem du die Vor- und Nachteile genau abwägen möchtest, sind wir der richtige Partner. Unsere Agentur in Venedig begleitet dich von der ersten Idee bis zur fertigen Umsetzung – sei es im Bereich Webdesign, Webentwicklung, Branding oder Online-Marketing. Lass uns gemeinsam herausfinden, wie wir deine digitale Vision optimal umsetzen können.
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