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Digitale Barrierefreiheit: Jetzt handeln, bevor’s teuer wird

Maurice Nicolai
Geschäftsführer
Digitale Barrierefreiheit ist kein „Nice to have“ mehr – ab Juni 2025 wird sie für viele Unternehmen zur Pflicht. Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) zwingt Betreiber von Websites, Onlineshops, Softwareanwendungen und anderen digitalen Produkten zur Umsetzung verbindlicher Standards. Wer dann nicht barrierefrei kommuniziert, riskiert rechtliche Konsequenzen, Bußgelder und den Verlust von Kundengruppen. Doch unabhängig von gesetzlichen Vorgaben stellt sich eine grundlegendere Frage: Warum sollte deine Marke nicht für alle Menschen zugänglich sein? In diesem Beitrag erfährst du, was digitale Barrierefreiheit bedeutet, wen sie betrifft und wie du dich jetzt strategisch vorbereiten kannst – bevor es teuer wird.

Was bedeutet digitale Barrierefreiheit – und wen betrifft sie?

Digitale Barrierefreiheit betrifft mehr als nur Menschen mit dauerhaften Behinderungen. Sie zielt auf ein inklusives Nutzungserlebnis ab, das allen zugutekommt – unabhängig von Alter, Einschränkungen oder technischer Ausstattung. Doch was genau bedeutet „barrierefrei“ im digitalen Raum? Und welche Unternehmen müssen spätestens 2025 reagieren? Ein Überblick über Definitionen, Pflichten und Zielgruppen.

Ein Web für alle: Was hinter dem Begriff steckt

Digitale Barrierefreiheit bedeutet, dass digitale Inhalte und Funktionen von möglichst vielen Menschen – auch mit körperlichen, sensorischen oder kognitiven Einschränkungen – uneingeschränkt genutzt werden können. Dazu zählen unter anderem:
  • Webseiten
  • mobile Apps
  • PDF-Dokumente
  • E-Commerce-Plattformen
  • Software mit grafischer Benutzeroberfläche
Eine barrierefreie Website ist z. B. mit der Tastatur vollständig bedienbar, hat ausreichende Kontraste, alternative Texte für Bilder, skalierbare Schriftgrößen und klare Navigationsstrukturen. Dabei geht es nicht nur um Menschen mit Behinderungen – auch ältere Nutzer oder Menschen mit temporären Einschränkungen (z. B. durch Verletzungen oder visuelle Reize) profitieren davon.

Wer muss ab 2025 handeln – und warum jetzt?

Mit dem Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) setzt Deutschland die EU-Richtlinie zur digitalen Barrierefreiheit um. Ab dem 28. Juni 2025 sind private Unternehmen verpflichtet, digitale Produkte und Dienstleistungen barrierefrei zu gestalten – insbesondere:
  • Online-Shops
  • Buchungs- und Vergleichsportale
  • Bankdienstleistungen
  • E-Reader und E-Books
  • Software-Anwendungen mit grafischer Oberfläche
Öffentliche Stellen sind schon seit 2019 zur Barrierefreiheit verpflichtet – jetzt folgt auch die Privatwirtschaft. Zwar gibt es Übergangsfristen und Ausnahmen für Kleinstunternehmen (weniger als 10 Mitarbeitende und max. 2 Mio. Euro Jahresumsatz), aber das entbindet nicht von der Verantwortung. Spätestens jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um die eigenen digitalen Angebote zu prüfen – denn technische Umstellungen, barrierefreie Designs und redaktionelle Inhalte lassen sich nicht über Nacht realisieren.

Barrieren abbauen – Chancen nutzen

Wer in digitale Barrierefreiheit investiert, tut nicht nur Gutes – sondern handelt auch wirtschaftlich klug. Denn barrierefreie digitale Angebote schaffen Reichweite, Vertrauen und Wettbewerbsvorteile. In diesem Abschnitt zeigen wir dir, warum Barrierefreiheit keine Einschränkung, sondern ein echter Erfolgsfaktor für SEO, Usability und Conversion sein kann.

Warum Barrierefreiheit mehr ist als gesetzliche Pflicht

Digitale Barrierefreiheit ist nicht nur eine juristische Anforderung, sondern auch ein strategischer Vorteil. Allein in Deutschland leben laut Statistischem Bundesamt rund 13 Millionen Menschen mit einer Behinderung – weltweit sind es über 1 Milliarde. Dazu kommen Millionen Menschen mit altersbedingten Einschränkungen, geringem Technikverständnis oder temporären Barrieren. Wer diese Menschen nicht mitdenkt, verschenkt Reichweite, Vertrauen und Umsatz.
Barrierefreiheit ist ein Zeichen von Respekt, Inklusion und Zukunftsorientierung. Unternehmen, die hier vorangehen, stärken ihre Marke, verbessern ihre Nutzererfahrung für alle – und senden ein klares Signal an Mitarbeitende, Partner und Kund*innen: „Wir nehmen niemanden aus.“

Vorteile für SEO, Usability und Conversion

Barrierefreie Webseiten sind nicht nur inklusiv, sondern auch technisch sauber und logisch aufgebaut. Das wirkt sich direkt auf die Suchmaschinenoptimierung (SEO) aus:
  • Klare Überschriftenstruktur → bessere Indexierung durch Google
  • Alternative Bildtexte → mehr Sichtbarkeit in der Bildersuche
  • Logische Navigation → niedrigere Absprungraten
  • Schnelle Ladezeiten & mobile Optimierung → bessere Rankings
Auch für die Conversion-Rate ist Barrierefreiheit ein Gewinn. Wer Formulare ohne Stolperfallen ausfüllt, wer Inhalte versteht, ohne sich an Designtricks vorbeikämpfen zu müssen, wer sich ernst genommen fühlt – der konvertiert eher. Die digitale Customer Journey wird runder, sicherer, effizienter.

Was du jetzt tun solltest: Bestandsaufnahme und Planung

Accessibility-Check: So findest du Schwachstellen

Der erste Schritt in Richtung digitale Barrierefreiheit ist eine gründliche Analyse deiner bestehenden digitalen Angebote. Mit einem Accessibility Audit erkennst du:
  • Welche Elemente nicht barrierefrei sind (z. B. nicht beschriftete Buttons)
  • Ob Farbkontraste ausreichend sind
  • Ob deine Seite mit der Tastatur bedienbar ist
  • Ob semantische HTML-Strukturen korrekt verwendet werden
  • Ob deine PDFs zugänglich sind
Es gibt automatisierte Tools wie WAVE, axe oder Lighthouse, die erste Hinweise geben. Doch wirklich verlässliche Ergebnisse liefern nur manuelle Prüfungen nach WCAG 2.1‒Standards (Web Content Accessibility Guidelines), z. B. durch spezialisierte Agenturen oder Auditor*innen.

Maßnahmen: Von Quick Wins bis zur Systemumstellung

Nach der Analyse folgt die Umsetzung. Dabei solltest du realistisch planen und priorisieren. Es gibt sogenannte Quick Wins – also schnell umsetzbare Maßnahmen mit großer Wirkung:
  • Alt-Texte für Bilder einpflegen
  • Farbkontraste verbessern
  • Formulare beschriften und Fehlermeldungen lesbar machen
  • Navigationsstruktur vereinfachen
  • PDF-Dokumente durch barrierefreie Versionen ersetzen
Größere Maßnahmen – wie ein komplettes Redesign oder die Migration auf ein barrierefreies CMS – sollten in einem mittel- bis langfristigen Zeitplan umgesetzt werden. Wichtig: Auch Redakteur*innen und Content-Teams müssen geschult werden, denn Barrierefreiheit endet nicht beim Code.

Design, Branding und Barrierefreiheit – ein Widerspruch?

Viele Markenverantwortliche fürchten, dass Barrierefreiheit ihre kreative Freiheit einschränkt. Dabei ist das Gegenteil der Fall: Mit einem durchdachten Designsystem lassen sich Ästhetik und Zugänglichkeit problemlos vereinen. Dieser Abschnitt räumt mit Vorurteilen auf und zeigt, wie du ein starkes, barrierefreies Branding entwickelst, das wirkt – für alle.

Ästhetik und Zugänglichkeit schließen sich nicht aus

Ein häufiger Irrtum: Barrierefreies Design sei zwangsläufig langweilig, grau und technisch. Das Gegenteil ist der Fall. Gutes barrierefreies Design ist:
  • Klar
  • Kontrastreich
  • Logisch strukturiert
  • Emotional ansprechend
  • Technisch sauber
Farben, Schriften, Icons und Animationen lassen sich so gestalten, dass sie sowohl barrierefrei als auch markenkonform sind. Wer eine starke Corporate Identity hat, kann diese gezielt in ein zugängliches Design überführen – ohne Einbußen bei Wiedererkennung oder Stil. Accessibility ist also kein Feind von Design, sondern ein Qualitätsmerkmal.

Barrierefreiheit als Teil deiner Markenwerte

Wenn du deine Marke für die Zukunft positionieren willst, kommst du um Barrierefreiheit nicht herum. Inklusion, Diversität und Nachhaltigkeit sind zentrale gesellschaftliche Themen – und Marken, die diese Werte glaubwürdig leben, genießen mehr Vertrauen und Loyalität. Stell dir vor, dein Unternehmen kommuniziert: „Unsere Website ist für alle da.“ Das ist kein technisches Detail – das ist ein Statement. Und ein Wettbewerbsvorteil.

Jetzt handeln – bevor’s teuer wird

Je näher der Stichtag (28. Juni 2025) rückt, desto höher wird der Handlungsdruck – und desto mehr Unternehmen kommen gleichzeitig ins Straucheln. Dabei ist Barrierefreiheit kein Projekt, das man in einer Woche abhaken kann. Es ist eine strategische Entscheidung, die technische, gestalterische und kommunikative Komponenten miteinander verbindet.
Wer jetzt handelt (oder sich an einen Experten wendet), verschafft sich Luft, Planungssicherheit und einen Vorsprung gegenüber der Konkurrenz. Und wer zuwartet, riskiert nicht nur Bußgelder, sondern auch den Ausschluss ganzer Zielgruppen, die zunehmend kritischer auf Barrieren reagieren – zu Recht.

Lass uns gemeinsam dein barrierefreies Branding entwickeln

Digitale Barrierefreiheit beginnt nicht beim Code, sondern bei der Haltung – und sie entfaltet ihre volle Wirkung nur im Zusammenspiel mit einem durchdachten Branding. Denn eine Marke, die für alle zugänglich sein soll, braucht eine klare Identität, klare Sprache und ein Designsystem, das wirkt – auf allen Ebenen und für alle Menschen.
Wir von venice branding begleiten dich genau auf diesem Weg. Ob du dein bestehendes Design barrierefrei weiterentwickeln oder ein vollständiges Rebranding starten willst – wir gestalten Marken, die inklusiv, modern und zukunftsfähig sind. Mit Strategie, Design, Technologie und einem Auge für das große Ganze machen wir dein Unternehmen fit für eine digitale Welt ohne Hürden.
👉 Lass uns jetzt starten – bevor’s für dein Business teuer wird. Schreib uns für ein unverbindliches Erstgespräch. Gemeinsam schaffen wir digitale Markenerlebnisse, die niemand ausschließen.
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